Choquequirao-Inka Trail  

Tag 1: Cachora - Santa Rosa Alta

Horror pur! Bei der Vorbesprechung zum 6 Tages Trail erfahren wir, dass es viel anstrengender wird als geplant und noch dazu, dass wir schon um 23:00 mit dem Bus losfahren müssen, da am nächsten Tag in Peru gestreikt wird und ein Streik in Peru etwas anders abläuft: es werden Straßen gesperrt und Steine geworfen.

Toll, ich hab Schüttelfrost und Kopfschmerzen vom Sonnenstich und hätte so gerne noch ein wenig im Hotelzimmer geschlafen, geht nicht. Wir fahren los.

Abenteuerliche langsame Fahrt bis nach Cachora, dort stoppt uns um 5 Uhr früh eine aufgerissene Straße - super, ende der Fahrt - mir geht´s besser - unser First Guide Liborio besorgt "Taxis", es werden kurzerhand Einheimische rekrutiert die uns mit 3 Autos samt Gepäck auf den nächsten Pass führen. Dort gibt´s Frühstück im Freien, eine großartige Landschaft tut sich auf.

Wir gehen los, kurz geht´s bergauf, dann 1400 hm hinunter zum Rio Apurimac, Hitze, erster Staub und viele neue Eindrücke, die Pflanzenwelt ändert sich ständig: Tylandsien und Kakteen, Flechten und Gräser, wir sind beeindruckt. Mittagpause am Rio Apurimac, auch runtergehen kann sehr anstrengend sein. Danach geht´s bergauf zum Camp Santa Rosa Alta, 700 hm, es wird erstmals geritten. Im Camp kommen wir kurz vor Dunkelheit an, die Zelte stehen schon, um 17:00 Tea-Time um 18:00 gutes Dinner, dann schnell in die Zelte um schnell schlafen.

von Tag 1  

 

 

Tag 2: Santa Rosa Alta - Choquequirao - Pinchaunuyocc

Die Nacht war  gut, es war etwas kühl, aber gut verträglich. In der Früh geht´s aber wieder los mit dem Stress, wir müssen um 6 Uhr aus den Schlafsäcken um den Tag zu schaffen, heute steht die "Königsetappe" mit der Inkastadt "Choquequirao" auf dem Programm.

Alle sind hektisch, weil von den Guides angetrieben nur Eli und ich lassen uns davon nicht anstecken, wir haben kurzfristig entschieden wir sind auf einer "leichten Trekkingreise" und genauso wollen wir sie genießen. Wir klären mit first guide Liborio ab, dass wir nachkommen, was kein Problem ist, Liborio weiß, dass die Gruppe auf uns nicht warten muss, wir holen das auf. Überhaupt sind Eli und ich ein wunderbares Team, es ist so als ob wir das schon seit Jahren machen, ich hab das so erhofft, ja sogar ein wenig erwartet, wir haben beide genügend hike und camp Erfahrung. Wir machen uns als fertig und gehen los, zu zweit, weil die Gruppe ist schon weg. Die Vegetation wird immer "dschungelartiger", eine tolle Gegend, immer wieder sind exotische Blumen zu sehen und tolle, wuchernde Pflanzen. Das Klima ist sehr angenehm zum Gehen: relativ kühl und trocken, ich genieße diesen Aufstieg. Wir holen die ersten der Gruppe ein und kommen auf eine Anhöhe mit Hütten. Dort steht ein Schmuckverkäufer, sehr skurril auf dieser Höhe in dieser Abgeschiedenheit. Es wird verhandelt und gekauft, so wie immer, sehr nett. Dann geht´s weiter zum Höhepunkt des heutigen Tages, nach Choquequirao, eine beeindruckende Inka Stadt die erst vor kurzer Zeit ausgegraben wurde. Wir besichtigen sie ausführlich und genießen danach das Mittagessen in den uralten Mauern. Danach geht´s wieder nach oben, Richtung Passhöhe auf ca. 3600 Metern und in eine ziemlichen Affenhitze wieder bergab in Staub und Steinen, Richtung Camp. Dort eine für mich sehr beeindruckende Überraschung: unser Camp Ort liegt direkt an einer weiteren Inka-Ausgrabungsstätte. Leider kann man diese nicht besichtigen, es arbeiten an die 30 Peruaner an dieser historischen Stätte "Pinchaunuyocc" was soviel bedeutet wie "dort wo das Wasser ist". Dann extreme Gelsenplage, Essen und Nachtruhe um 20:30.

von Tag 2

 

Tag 3: Pinchaunuyocc - Maizal - Pachonal

Ein harter Tag erwartet uns, aber davon ahnen wir noch wenig.

Wie immer, früh aufstehen, Eli und ich lassen die Gruppe "ziehen" und gehen gemeinsam mit Guide Jorge hinter her, es geht bergab, weit bergab in ein wunderschönes Tal mit Fluss, es ist sehr staubig aber die Vegetation beeindruckend. Bäume sind über und über mit einer Art Flechte bedeckt die sich nur von Luftfeuchtigkeit ernährt. Wir nehmen 2 Stück mit, meine lebt nun bei mir am Berg in Wien.

Wir sind nach viel Staub unten, auf 1800 Meter Seehöhe, wir überqueren den Fluss und schon geht´s wieder hinauf, weit hinauf, aber das wußten wir noch nicht. Ich fühl mich sehr gut und gehe ein wenig schneller, wir haben die Gruppe längst wieder erreicht, ja überholt, es wird wieder heiß, die Sonne ist da und es geht stetig bergauf, 1000 Höhenmeter lang. Dann Pause, die Gruppe kommt wieder zusammen, alle sind schon ein wenig müde, und der Chef der "Maultiertreiber" Luis ist gesundheitlich ziemlich angeschlagen. 20 Minuten weiter oben in Maizal gibt es Mittagessen. Es sind 2 Hütten in völliger Abgeschiedenheit, aber es drängt sich mir der klare Eindruck auf, die Familie die hier lebt ist glücklich. Das finde ich sehr schön und lässt mich nachdenken über die Wertigkeit von Glück wie wir Europäer sie sehen.

Aber nun wird´s schwierig. Einige von uns sind gesundheitlich wirklich angeschlagen und wir müssen noch weit, sehr weit hinauf. Durch eine Art Dschungel weit hinauf bis über die Baumgrenze (und das heißt etwas in Peru). Wir gehen, gehen und gehen, die Stimmung kippt schon ein wenig in der Gruppe, aber beruhigt sich gsd wieder. Dann, auf 3800 Meter, unser Camp, sieht toll aus, mitten auf einer art Alm mit großartiger Aussicht. Aber die Sonne ist schon weg, es wird kalt und wiedermal stressig, weil es schon spät ist und wir noch einiges tun müssen (waschen, essen, etc). Wir essen und gehen bald schlafen, ein anstrengender aber sehr beeindruckender Tag mit wichtiger Gruppendynamik geht zu Ende.

 

von Tag 3

 

Tag 4:  Pachonal - Yanamatal

Ein wunderschöner Tag, ein "relax"-Tag, endlich, endlich ein Tag wo wir nur genießen können. So wurde uns der Tag von den Guides angekündigt und so sollte er auch werden.

Wir gehen los und erreichen in sehr gemütlichem Tempo die Passhöhe in 4100 Meter Seehöhe. First Guide Liborio lässt sich heute viel Zeit und erklärt einiges. Es ist sehr interessant und sehr angenehm heute. Wir genießen diesen Tag. Oben angekommen haben wir einen phänomenalen Ausblick auf einige schneebedeckte 6000er. Pause und Genuss.

Wir gehen hinunter Richtung Yanamatal, wir kommen bei einigen aufgelassenen Silberminen aus der Inkazeit vorbei, sehr interessant, Eli und ich schauen in 2 hinein, mit Stirnlampe und Neugierde. Jetzt sind wir reich :-).

Danach weite in ein wunderschönes Tal, in einer kleinen Siedlung Mittagspause, zuvor reiten Eli und ich ca 15 Minuten, einfach um es einmal auszuprobieren, es ist nett aber wir würden es nicht unbedingt brauchen, wir sind noch ziemlich fit.

Nach der Mittagpause ziehen wir weiter durch das Tal bis an einen wunderschönen Fleck wo unsere Zelte bereits stehen, direkt am Fluss. Es ist früh, erstmals früh und wir haben Zeit uns im Fluss zu waschen. Eiskalt aber toll nach 4 Tagen Staub und Schmutz. Ein sehr angenehmer Tag geht zu Ende.

 

von Tag 4

Tag 5:  Yanamatal - Colpampa

Heute folgt eine wunderbare Etappe, anstrengend aber landschaftlich großartig. Wir stehen wie immer noch bei Dunkelheit auf und gehen los, hinaus aus diesem wunderschönen Tal, hinaus Richtung Passhöhe, hinauf auf 4480 Meter, dem höchsten Punkt unseres ganzen Trails. Vorbei an klaren Bächen und schneebedeckten 6000ern geht es immer höher, man merkt die Höhe, man spürt sie, wir gehen langsam, wie immer überholen uns die Karavanen der Maultiere und Pferde, aber dann haben wir es alle geschafft, wir sind oben und gratulieren uns gegenseitig, es ist ein wunderbares Gefühl. Wir bauen unseren Steinturm als Opfer für Paccha Mama (Mutter Erde) und gehen weiter, wieder hinunter, die Dimensionen sind hier nicht mit Österreich oder Europa zu vergleichen, es ist alles höher, weiter länger, um Dimensionen.

Ich habe Genickschmerzen, keine Ahnung wovon, ich denke nicht von der Höhe, die vertrage ich sehr gut, ich glaub wiedermal von meinem eher suboptimalen Kopfpolster. Egal wovon, Eli massiert mich 5 Minuten lang, weitere 5 Minuten später sind sie weg, die Schmerzen. Dafür wird der Weg immer weiter, die Guides haben sich schlecht abgesprochen, Liborio sagt uns permanent falsche Zeitangaben bis zum Mittagessen, es dauert schon sehr lange,  ich habe nichts mehr zu trinken. Dann endlich, wir kommen zum "lunch-place" Trinken-Essen-Pause, die Stimmung ist eigentlich sehr gut, auch ich erhol mich, körperlich und mental.

Weiter geht´s, angeblich ist nicht mehr sehr weit bis zum camp, wiedermal eine peruanische Zeitangabe. eli und ich lassen uns aus der Gruppe zurückfallen, wir genießen die Landschaft und sehr nette Gespräche. zu unserem Glück. Guide Jorge der die erste Gruppe anführt, macht einen Umweg und geht Richtung Tal statt auf dem Weg oben zu bleiben. Die Gruppe verliert Thomas, der so nett war um auf uns zu warten damit wir uns nicht vergehen. Aber wir bleiben ohenhin auf dem oberen Weg und stoßen zu Gruppe. Nun ist aber Thomas weg und wird gesucht. Aufregung in der Gruppe, nach 30 Minuten wird Thomas gefunden und es geht weiter. Nach Beruhigung der Gemüter erreichen wir unseren Lagerplatz, leider spät, es dämmert bereits.

von Tag 5

 

Tag 6:   Colpampa - Paya

 

Der letzte unseres Inka Trails ist schnell erzählt: Sehr früh gehen wir weg, wir müssen das Tal hinaus Richtung Playa wo uns ein Bus aufnehmen soll der uns nach Santa Theresa bringen soll. In der Nähe dieses Ortes befindet sich der Bahnhof jener Bahn die uns nach Machu Picchu bringen soll.

Wir gehen und kommen bei heißen Quellen vorbei, endlich, Eli hat sich sehr darauf gefreut. Aber diese sind weder in Betrieb noch hätten wir die Zeit dazu. First Guide Liborio schlägt heute ein flottes Tempo an, wir müssen unseren Zug erwischen. Wir schaffen es souverän und fahren nach dem Mittagessen in Playa mit dem Bus nach St.Theresa. Eli und ich erkunden den Ort: sehr nett und sehr peruanisch.

Danach fahren wir zur Bahnstation, 2 Stunden warten auf die Abfahrt des Zuges. Thomas, Manager der ÖBB, kontrolliert alles genau und erklärt uns einiges, ein netter Nachmittag. Dann geht´s los, Abenteuer pur, der Zug bahnt sich seinen Weg durch ein enges Tal, wird zig mal verschoben und endest schließlich mitten im Ort Aguas Scalinas (heiße Quellen). Witzig, zwischen Lokalen und Geschäften fährt ein Zug. Wir freuen uns Hotel und können erstmals seit 6 Tagen duschen, das dauert sehhhhr lange.

Unser Inka Trail ist vorbei, für  ich ein wunderschönes Erlebnis, unvergesslich und bei weitem das absolute Highlight der Peru Reise.

von Tag 6



Die exakte Route (klicken):






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