Für mich ein Horror: starker Husten, schlechte Nacht im Basislager - um 2 Uhr bei Eiseskälte aufgebrochen, Husten wurde unerträglich, auf 5300 Meter umgekehrt, von 13 Teilnehmern nur 3 am Gipfel, keine Höhepunkt unserer Reise.
Schon im Vorfeld suboptimale Verhältnisse: In Arequipa haben wir ein schlechtes Hotel mit winzigen Zimmern, ich habe einen schrecklichen Husten und denke noch in der Früh darüber nach im Tal zu bleiben oder zumindest ein Antibiotikum zu nehmen. Beides lasse ich bleiben.
Wir fahren mit 3 Jeeps Richtung Basislager: von 2400 Meter auf knappe 5000. Ob das gesund ist? Weit kommen wir ohnehin nicht, uns fällt der starke Gasgeruch im Jeep auf, ich frage, man sagt uns, alles OK, der Jeep fährt mit Gas. 2 Minuten später steht der Fahrer am Dach und flickt eine undichte Gasleitung, ein sehr sicheres Gefühl begleitet uns Richtung Basislager. Die Auffahrt ist eher mühevoll: holprig und lang, aber wir sehen wilde Vikunias, das entschädigt ein wenig.
Dann die Ankunft im Base camp, wir stellen die Zelte auf und beschließen zur Akklimatisation ca. 300 hm aufzusteigen. Ich fühle mich nicht gut dabei. Abendessen im Essenszelt und Besprechung mit den Guides, dann Zeit zum schlafen. Nur leider, ich kann es nicht. Sobald ich einnicke wache ich sofort wieder auf, mein Herz rast, nur wenn ich mich aufrichte ist das kein Problem. Ich mach das ständig, es ist eiskalt, es hat minus 1 Grad im Zelt und mir tut Eli neben mir leid, ich hoffe sie nicht aufzuwecken mit meinen ständigen Turnübungen.
Wir stehen um 1 Uhr auf und werden in 2 Gruppen noch 200 hm mit dem Jeep hinaufgebracht, dann gehen wir los, mit Stirnlampe und 4 Schichten Gewand. Es ist uns eiskalt, Wind geht und ich huste immer mehr. Nach 30 Minuten drehen Margarete und Eli um, 3 weitere sind überhaupt schon im Basislager geblieben, ich gehe weiter, will es versuchen, aber es ist sinnlos, mein Husten wird wegen der Kälte und der Höhe immer schlimmer, es wäre verantwortungslos weiterzugehen, heute weiß ich, dass es in dieser Höhe schon Bergsteiger gab denen aufgrund von starken Husten die Rippen brachen. Ich entscheide umzudrehen und bereue es keine Sekunde, ich schleppe mich ins Basislager wo Eli schon im Zelt auf mich wartet. Rein in den Schlafsack, ein wenig wärmer ist es dort wenigstens. Später erfahre ich, dass noch weitere 3 Teilnehmer umgekehrt sind und nur 3 den Gipfel erreicht haben.
Am frühen Vormittag fahren wir mit dem Jeep zurück nach Arequipa und ich versuche diese Sache schnell zu vergessen...allein mein schrecklicher Husten lässt das nicht zu.
Das Abenteuer Chachani aus Sicht einer Frau die den Gipfel erreicht hat, Stefanie Brandtner: |
Ankunft im
base
camp, wir stellen die Zelte auf und steigen noch zur Akklimatisation ca.
300 hm auf. Das Wetter ist optimal und der Gruppe geht es dem Anschein
nach ganz gut. 18:00 Uhr Abendessen im Essenszelt und Besprechung mit
den Guides. Dann hinein in den Schlafsack und ruhen, schlafen so gut man
kann - ich kann zum Glück und habe keine Probleme mit der Höhe und auch
nicht mit der Kälte, (am Kilimanjaro war es kälter im letzten Lager).
Um 1:00 Uhr werden wir geweckt, die Berghose und Überhose drüber gezogen
- die unteren Schichten hatte ich schon zum Schlafen an - Frühstück Coca
Tee und Grütze, dann geht es los. Der Jeep bringt uns noch 200 m höher,
wir knipsen unsere Stirnlampen an und beginnen ganz langsam mit dem
Aufstieg zum Sattel. Micky (er fand die
Juanita im Eis) unser First
Guide geht voran.
Leider haben Margarete und Eli schon nach kurzer Zeit Probleme -
Schwindel und Bauchschmerzen und drehen um, kurz darauf muss Robert
-durch seinen Husten geschwächt- umkehren. Ulli geht es nicht besser,
ihr ist kalt und sie muss sich übergeben. Johann der zweite Guide geht
mit ihr ein Stück zurück. Plötzlich wird Anna müde und gibt auf. Thomas
und Johann (der wieder zurückgekommen ist) gehen mit Anna zum Lager.
Da Astrid,
Martina
und Irmi
gar nicht mit gekommen sind bleiben nur mehr
Erwin, Helga und ich mit Jorge übrig. Wir kommen gut voran und vor dem
Sattel holt uns Johann wieder ein.
Am Sattel legen wir unsere Steigeisen an, wir sehen erstmals die lange
Schneetraverse die wir queren müssen. Unsere Gurte haben wir im Zelt
gelassen, da die Bergführer uns am Abend sagten wir brauchen sie nicht,
es gibt einen schönen Pfad. Der gefrorene Schneepfad ist ca. 30 cm breit
und wir gehen am Anfang sehr vorsichtig um nicht mit den Steigeisen
irgendwo hängen zu bleiben. Es geht immerhin einige hundert Meter
bergab.
Die Sonne geht auf und wir haben einen herrlichen Blick auf die
weiße Stadt Arequipa. Über Schotter und Vulkansand, allerdings auch über
viele anspruchsvolle Eisquerungen erreichen wir um 9.30 Uhr das
Gipfelkreuz des Chachani. Glücklich und stolz genießen wir den Ausblick.
Tiefblauer Himmel und Windstille belohnen uns für den doch anstrengenden
Aufstieg. Nach einer kleinen Pause geht es dann in 2:45 Stunden zurück
zu unserem Basislager. Wir waren die Einzigen heute am
Gipfel. Die letzten 300 Höhenmeter "fahren" wir auf den Sandhängen ins
Camp hinunter. Staubfahnen begleiten uns und unsere Nasen sind verklebt.
Anna und Thomas sind noch im Camp, die Anderen bereits zurück nach
Arequipa gefahren. Anna empfängt uns mit Tee, den wir auch dringend
nötig haben, der Koch serviert uns gute Hühnersuppe und so gestärkt geht
es mit dem Jeep in nur 2 Stunden Richtung Arequipa die Piste hinunter.
Noch einmal sehen wir Vicunias auf 5.000m.
Wir sind glücklich und müde und freuen uns auf die Dusche im Hotel
La
Posada del Monasterio.
Am Abend haben wir noch genug Energie um mit einem Pisco Sour auf die erlebnisreiche Vulkanbesteigung anzustoßen.